Wer sich schon einmal gefragt hat, wie man ein erklärungsbedürftiges und technologisch anspruchsvolles Produkt sowohl werblich attraktiv als auch (z.B. in bezug auf seine Bedienung) verständlich und korrekt präsentieren könnte, denkt automatisch über Computeranimation nach.

Fotorealistische und hochästhetische 3D-Darstellungen werden zunehmend zum Standard, der ehemals typische „Animationslook“, der zum einen Computeranimationen als solche identifizierbar machte und durch seine kühle oder künstlich wirkende Atmosphäre zudem nicht immer den look & feel einer Kampagne traf, verschwindet allmählich.

Die Gründe hierfür liegen zum einen in der Verbesserung der physikalischen Exaktheit von 3D-Animationen: Unter dem Schlagwort „PBR“ (engl. für physically based rendering) diskutiert die Szene zur Zeit die Tendenz, bei der Gestaltung von Materialien und Oberflächen den tatsächlichen Wegen des Lichts bei der Entstehung eines visuellen Eindrucks so nahe wie eben möglich zu kommen.

Hier spielen zum einen verbesserte Shader-Algorithmen sowie optimierte Rechnerleistungen eine große Rolle, zum anderen beeinflusst die durchschnittlich verbesserte Qualität von digitalen Fotos und Videos in allen Bereichen des täglichen Lebens die Wahrnehmung der Konsumenten: Die Grenzen zwischen digital bearbeiteten Fotos oder Videos und synthetisch durch Animation erzeugten Welten verschwimmen zusehends, selbst dem geübten Auge fällt die Unterscheidung zusehends schwerer. Die Fusionen von Echtbild und Computerbild sind inzwischen völlig übergangslos möglich.

Neben all diesen technischen und kreativen Möglichkeiten existieren jedoch auf der Seite von potentiellen Auftraggebern meist keine präzisen Vorstellungen darüber, welche Kosten bei der Umsetzung eines solchen Ansatzes zu erwarten sind. Richtig ist, dass, anders als noch vor wenigen Jahren, die Leistungsstärke von Soft-und Hardware zu einer Demokratisierung der Produktionen geführt hat, die es ermöglicht, dass auch kleinere Animationsstudios mit überschaubaren Budgets sozusagen hollywoodtaugliche Qualität abliefern können. Die Kreativität begabter CG Artists hat also glücklicherweise monopolistische Stellungen von Studios mit großen Geräteparks verdrängt.

Dennoch liegen die Parameter, die die Kosten beeinflussen oftmals an anderer Stelle: Welche Konstruktionszeichnungen (z.B. in der Form von CAD-Daten) können vom Kunden für ein Gerät geliefert werden? In welche Umwelt soll das Gerät visuell integriert werden? Welche Funktionalitäten sollen in welcher Tiefe abgebildet werden, mit welchem Detailgrad müssen Objekte konstruiert werden?

Hier muss vor allem das ausführliche und beratende Gespräch mit der ausführenden Animations-Agentur dazu führen, dass ein Angebot dann auch hält, was es verspricht.